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Der Verein

Gründung

Der Verein Miteinander Leben e.V. wurde als direkte Reaktion auf die Möllner Brandanschläge von 1992 gegründet. In der Nacht vom 22. auf den 23. November 1992 warfen zwei junge Rechtsextremisten Brandsätze in zwei Häuser in der Möllner Altstadt an, die ganz überwiegend von türkischstämmigen Familien bewohnt wurden. Beim Anschlag in der Mühlenstraße kamen zwei Mädchen, Yeliz Arslan und Ayse Yilmaz, und eine Frau, Bahide Arslan, ums Leben. Am Anschlagsort in der Ratzeburger Straße wurden viele Menschen zum Teil schwer verletzt.


Ziele

Der Verein Miteinander Leben e.V. hat sich mit seiner Gründung im Dezember 1992 das Ziel gesetzt, das Zusammenleben zwischen Menschen jeglicher Herkunft, Religion, Hautfarbe oder sexueller Ausrichtung in der Region zu verbessern, Aufklärungsarbeit gegenüber rechtsextremistischen Auswüchsen in unser Gesellschaft zu betreiben und vor allem junge Menschen durch verschiedene Bildungsangebote für eine demokratische und menschenrechtsorientierte Gesinnung zu gewinnen.


Aktivitäten

Schlüssel zu dieser Arbeit ist zum einem das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND, das der Verein Miteinander Leben e.V. zusammen mit einem großen Unterstützerkreis aus Politik, Kirchen und Verbänden im Jahre 2002  ins Leben gerufen hat. Junge Menschen werden hier für die vielfältigen Facetten von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung sensibilisert, um so ein Verständnis für den demokratischen Umgang mit Minderheiten zu fördern.

Aber auch soziokulturelle, internationale und interkulturelle Kultur- und Begegnungsprojekte, wie das Möllner Folksfest, ein überregional bekanntes, alle zwei Jahre wiederkehrendes Weltmusikfestival, das Menschen unterschiedlicher Kulturen und Herkunft über Welt-Musik zusammenbringt, haben sich über die Jahre zu einem festen Angebot des Vereins entwickelt.

 

Wichtiger Baustein ist überdies die politische Bildungsarbeit „Demokratie leben“ mit ihren wiederkehrenden Vorträgen und Seminaren für Erwachsene, die der Verein als anerkannter freier Träger der politischen Bildung (bpb) regelmäßig in der Region anbietet.

 

Der Verein Miteinander leben e.V. ist in den vergangenen Jahren für viele Institutionen, Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen in der Region zu einem wichtigen Partner in der gemeinsamen Bildungsarbeit für Demokratie und gegen Rechtsextremismus und Rassismus geworden. Er wirkt In diesem Sinne an der „Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung“ mit, die jährlich in der Region südöstliches Schleswig-Holstein und nordwestliches Mecklenburg für Akteure aus Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft ausgerichtet wird. Auch auf Landesebene ist der Verein zunehmend sehr aktiv, z.B. mit seinen schulischen Bildungsangeboten zur Demokratiestärkung und Toleranzförderung. Vor allem aber über das Projekt „ZUGÄNGE ERWEITERN – Bildungsnetzwerk Antisemitismus“, ein in Schleswig-Holstein einzigartiges Schulangebot zu den Themenfeldern „Judentum“ "Jüdisches Leben" und „Antisemitismus“ in Vergangenheits- und Gegenwartsperspektive, das Unterrichtsangebote für Schulklassen sowie Fortbildungsangeboten für Lehrkräfte organisiert und durchführt.

 

Der Verein Miteinander leben e.V. hat 100 Mitglieder, bei einem aktiven Mitgliederstamm von rund 25 Personen. Die Arbeit wird seit seiner Gründung durchweg ehrenamtlich geleistet, so auch die Leitung Internationalen Begegnungsstätte „Lohgerberei“ hinter dem Brandhaus in der Mühlenstraße, die seit 1995 fester der Vereinssitz ist.