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Erfolgreiche Ausstellungskooperation mit der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem

Der Verein Miteinander leben e.V. hat sich zusammen mit der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. in den vergangenen zwei Jahren an einem neuartigen Ausstellungskonzept der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem beteiligt. Dort lassen sich unter dem Stichwort ˈReady-to-Printˈ druckfertige Ausstellungen beziehen, die auf einfache Weise selbst ausgedruckt werden können und zu einem Dialog über den Holocaust, seine universellen Dimensionen und seine Relevanz für unser heutiges Leben im 21. Jahrhundert einladen. Mit diesen Vorlagen war es möglich, mit Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms ˈDemokratie leben!ˈ in einfacher Weise hochwertige Ausstellungsexponate auf Leinwand herzustellen. Insgesamt wurden auf diese Weise im Zeitraum von 2021 bis 2023 fünf dieser Yad-Vashem-Ausstellungen in der ländlichen Region Ratzeburgs und auch darüber hinaus präsentiert, immer eingebunden in einem Programm von Vorträgen, Diskussionen, Lesungen und Konzertbeiträgen.

 Gabriele Hannemann, Leiterin des Projektes 'ZUGÄNGE ERWEITERN - Bildungsnetzwerk Antisemitismus' führt in die Ausstellung ein © Verein Miteinander leben e.V.  Holocaust-Überlebende Eva Szepesì liest aus ihren Lebenserinnerungen in der Stadtkirche St. Petri © Verein Miteinander leben e.V. 

Erstmalig wurde im Herbst 2021 die Ausstellung ˈDer Schmerz der Befreiung im Spiegel der Kunstˈ in der Ratzeburger Stadtkirche St. Petri gezeigt, 11 eindrucksvolle Kunstwerke, die unmittelbar nach der Befreiung und bis 1947 geschaffen wurden. In ihrem Kontext gab es unter anderem einen Vortrag von Sigrid Richolt von der Landesweiten Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus (LIDA-SH) sowie eine bewegende Lesung mit der Holocaust-Überlebenden Eva Szepsi. Im Ausstellungszeitraum vom 3. September bis zum 7. November 2021 konnten rund 250 interessierte Besucher registriert werden.  

 

Im Frühjahr 2022 wurde die Ausstellung ˈShoah – Der Holocaust: Wie war es menschlich möglich?ˈ in der Ratzeburger Stadtkirche St. Petri präsentiert. Sie setzt ein mit einem Blick auf jüdisches Leben vor dem Holocaust und endet mit der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager, die die Nazis auf dem gesamten Kontinent errichteten, sowie mit dem bemerkenswerten Willen der Überlebenden, zum Leben zurückzukehren. In ihrem Rahmen sprach unter anderem der Publizist Dr. Olaf Kistenmacher zum Phänomen der ˈHolocaustleugnungˈ. Im Ausstellungszeitraum vom 27. Januar bis zum 31. März 2022 wurden rund 350 Besucher gezählt.  

 Dr. Olaf Kistenmacher referiert zum Thema ˈHolocaustleugnungˈ bei der Finissage der Ausstellung ˈShoah – Der Holocaust: Wie war es menschlich möglich?ˈ © Verein Miteinander leben e.V. 

Im nachfolgenden Frühsommer 2022 wurde die Ausstellung ˈLichter im Dunkel – Frauen während des Holocaustˈ in der Ratzeburger Stadtbücherei gezeigt. Sie bringt die Stimme jüdischer Frauen während des Holocaust zur Geltung und präsentiert die Entscheidungen und Reaktionen der Frauen auf die brutale und bösartige Realität, der sie ausgesetzt waren. Zu ihrer Eröffnung sprach Bildungsreferentin Wencke Stegemann vom Verein ˈstories for tommorowˈ über die Eindrücke ihres Besuches in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem. Die Ausstellung wurde in der Zeit vom 31. Mai bis zum 21. Juni 2022 von rund 250 Besuchern angeschaut und erhielt eine sehr positive Resonanz. Vom 16. bis zum 30. September 2023 konnte die Ausstellung schließlich ein weiteres Mal im Rahmen eines politischen Kunstprojektes im Dorf Buchholz am Ratzeburger See präsentiert werden. Auch an diesem ländlichen Ort betrachten rund 200 Menschen die Exponate und zeigten sich gegenüber dem einladenden Künstlerkollektiv ˈB4Artˈ sehr beeindruckt. 

 Die Ausstellung im Turmprojekt des Künstlerkollektiv ˈB4Artˈ in Buchholz am Ratzeburger See beeindruckte zahlreiche Besucher © Verein Miteinander leben e.V. 

Im November 2022 war die Ausstellung Sterne ohne Himmel – Kinder im Holocaustˈ im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses zu sehen. Sie präsentiert eindrucksvoll und feinfühlig das besondere Schicksal der Kinder während des Holocaust. In ihrem Kontext sprach der Antisemitismusexperte Jan Rathje zu den Erscheinungsformen von Antisemitismus in der Gegenwart. Rund 200 Besucher konnten hier im Ausstellungszeitraum vom 01. bis zum 11. November 2022 gezählt werden.

 

Die Ausstellung wurde nachfolgend auf Bitten der Partnerschaft für Demokratie im Kreis Schleswig-Flensburg noch einmal mit großem Erfolg im Zeitraum vom 5. Mai bis zum 23. Juni 2023 im ˈKulturLˈ in Schleswig präsentiert. Hier nutzen rund 400 Menschen die Möglichkeit zu einem Ausstellungsbesuch. 

 

 Die Ausstellung ˈLichter im Dunkeln – Kinder im Holocaustˈ wird im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses gezeigt © Verein Miteinander leben e.V. 

 Vernissage der Ausstellung ˈLichter im Dunkeln – Kinder im Holocaustˈ im ˈKulturLˈ in Schleswig © Partnerschaft für Demokratie im Kreis Schleswig-Flensburg 

Im Herbst 2023 organisierte die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. schließlich die Präsentation der Ausstellung ˈKunst im Holocaustˈ, wiederum in der Ratzeburger Stadtkirche St. Petri. Sie gewährt Einblick in Kunst, die während des Holocaust in den Ghettos, Lagern, Wäldern und im Versteck geschaffen wurde. Im Rahmen der Ausstellung wurde unter anderem das Theaterstück ˈ1944 - Es war einmal ein Dracheˈ vom TANDERA-Theater dargeboten, das eine bewegende Geschichte aus dem Konzentrationslager Ravensbrück erzählt. Wenn auch der Anklang etwas verhaltener blieb, als bei den anderen Ausstellungen, wurden die rund 100 Besucher im Ausstellungszeitraum 9. bis zum 30. November 2023 immer noch als gutes Ergebnis bewertet. 

 

 Das TANDERA-Theater präsentiert ˈ1944 - Es war einmal ein Dracheˈ zur Eröffnung der Ausstellung ˈKunst im Holocaustˈ in der Stadtkirche St. Petri © Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. 

Aus Sicht der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und des Vereins Miteinander leben e.V. ist das Ausstellungskonzept ˈReady-to-Printˈ in besonderer Weise geeignet, eine Auseinandersetzung mit den vielen Facetten des Holocaust in einfacher und erfolgreicher Weise zu ermöglichen. Gerade im ländlichen Raum ist dieses Angebot der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem ungemein wertvoll für eine kontinuierliche Bildungsarbeit. Mit den Ausstellungen lassen sich viele Menschen ansprechen und für Dialoge zum Thema Antisemitismus öffnen. Entsprechend positiv fällt das Fazit des Vereins Miteinander leben e.V. und der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. aus. Wir sind dankbar für diese einfache Möglichkeit, die uns das Ausstellungskonzept ˈReady-to-Printˈ bietet, um gemeinsam an ganz unterschiedlichen Orten im ländlichen Raum gegen Antisemitismus sensibilisieren und arbeiten zu können. 

 

Das mehrjährige, gemeinsame Engagement der Volkshochschule und des Vereins Miteinander leben e.V. blieben bei der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem nicht unbemerkt. Miriam BenSander, Marketing Koordinatorin des Traveling Exhibitions Department, antwortete auf einen Projektbericht zum Einsatz der Ausstellungen wie folgt: "Thank you so much for sending us your comprehensive and thoughtful report on presenting the Yad Vashem ready2print exhibitions in Ratzeburg. We were very touched to learn that such tremendous scope of presentation and commemoration events are been held recently, using the exhibitions materials. Nowadays, as we are facing the rase of aggression, antisemitism and hatred all around us, your work and devotion could not be taken for granted and are very appreciated. We are very honored to have you as a partner in the important mission of Holocaust history education. Looking forward for our future cooperation." 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Sa, 16. März 2024

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