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Verein Miteinander leben e.V. startet Dialogprojekt zu den Möllner Brandanschlägen

Die rassistischen Brandschläge von Mölln, bei denen drei Menschen ermordet und viele weitere verletzt wurden, wirken bis heute nach. Sie haben für die Überlebenden, für die Stadt, für die Zivilgesellschaft ein nicht bewältigtes Spannungsfeld zwischen Erinnern, Fordern und Vergessen hinterlassen. Es ist in den 30 Jahren nie gelungen, eine gemeinsame Erzählung zum Geschehen in der Brandnacht und zum Umgang mit den Folgen der Anschläge zu finden. Eine Erzählung, in der zuvorderst die Opfer und Überlebenden gehört werden, in der sich aber auch jene Menschen wiederfinden, die in der Tatnacht versuchten zu helfen oder die seitdem im Gedenken, in Solidarität oder aus Betroffenheit erinnern und verhindern wollen, dass ein solches Geschehen sich je wiederholt. Es gibt vielmehr unterschiedliche Erzählungen, die sich vom Tattag aus entwickelt haben und in der Folge zu einer Fülle von Kontroversen führten.  Es gibt gegenseitige Vorwürfe, innere Abkehr, den Anspruch auf Deutungshoheit, ein vernehmbares Schweigen und eine Sprachlosigkeit zwischen vielen Beteiligten und in der Folge auch keine gemeinsame Botschaft gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Die bestehenden Gesprächsebenen sind immer wieder und immer noch konfliktbeladen, überfordernd, in Teilen auch unversöhnlich und inzwischen auch voller Schweigen. Die Frage, wie gemeinsam erinnert, gemahnt und gefordert werden kann, wurde nie erörtert. Der Verein Miteinander leben e.V. möchte im Rahmen eines zweijährigen, moderierten Dialogprozesses den Versuch unternehmen, dieses nach 30 Jahren zu ändern.

 

Bundesprogramm MITEINANDER REDEN der Bundeszentrale für politische Bildung.


Im Dialogprojekt „Mölln nach Mölln – Perspektiven und Botschaften?!“ soll ausgelotet werden, ob es eine gemeinsame, multiperspektivische Erzählung zum Anschlagsgeschehen von 1992 und dessen Folgen in den nachfolgenden Jahrzehnten geben kann, die von allen beschriebenen Akteur*innen getragen wird. Dazu soll in einem ersten Dialogschritt zunächst über die bestehenden Kontroversen offen gesprochen werden. Es gilt dabei, zuzuhören, die jeweiligen Perspektiven zu ermitteln, sie nebeneinander zustellen und anschließend in eine gemeinsame Diskussion zu führen.

 

In einer zweiten Dialogrunde soll die Frage aufgeworfen werden, ob es aus Mölln eine gemeinsame Botschaft gegen Rassismus und Rechtsextremismus geben kann. Die Dialogfolge soll transparent dokumentiert werden und so den angestoßenen Diskurs auch nach außen tragen. Gefördert wird dieser ergebnisoffene Dialogprozess über das Bundesprogramm MITEINANDER REDEN der Bundeszentrale für politische Bildung.

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Fr, 07. Juli 2023

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